Darüber, wie ich unterwegs Lumenprints mache, habe ich hier schon geschrieben. Schon viel, viel länger jedoch mache ich Cyanotypien unterwegs und habe inzwischen einen flexiblen und unkomplizierten Prozess erarbeitet. Da ich ihn noch nie hier beschrieben habe, hole ich dies nun nach:
Gestern waren wir auf einem Faltboot-Ausflug im Klöntal. Wir haben nicht nur das Faltboot eingepackt, ich hatte auch noch meine vorbereiteten Cyanotypie-Karten dabei:


Es ist Spätsommer, und auf 850 M.ü.M. bereits Frühherbst. Die Wiesen um den See sind lila getupft- die Herbstzeitlosen sind da. Am Klöntalersee wird viel gepicknickt und gegrillt, insgesamt ist dennoch alles sehr sauber und gepflegt, für mein „Abfallprojekt“ ist das erfreulicherweise kein guter Ort. Aber in einer Feuerstelle habe ich ein Gitter von einem Einweg-Grill gefunden. Da ich keinen Belichtungsrahmen dabei hatte, konnte ich dieses Stück Abfall gut nutzen, um die Herbstzeitlosen etwas zu fixieren.
(Ich mag den Einfluss des fehlenden Belichtungsrahmens auf meine Bilder eigentlich. Dennoch denke darüber nach, mir einen einfachen Belichtungsrahmen-Ersatz zu basteln – zwei kleine Plexiglasplatten und ein paar Klammern sollten eigentlich reichen und hätten im schwarzen Beutel Platz.)


Und dank des Wegwerfgrill-Gitters qualifiziert sich diese Bild dann gleich auch für das Abfallprojekt.
Die Cyanotypie-Chemie reagiert mit UV-Licht. Die belichteten Teile werden blau, die unbelichteten behalten die Originalfarbe des Papiers. Damit dieser Effekt sichtbar wird und haltbar bleibt, muss man die Cyanotypie-Chemie wieder aus dem Papier herauswaschen. Sie ist nicht giftig, daher ist es unproblematisch, dies direkt im See zu tun. Anschliessend kann man die Bilder an der Sonne trocken – fertig!

Und hier noch die fertigen Bilder!





















