Experimental Photo Festival 2025

Im Mai 2022 war ich das erste Mal in Barcelona, zwei Wochen die Stadt entdecken. Auf einem der vielen Stadtspaziergänge habe ich an einem Strassenpfahl einen Aufkleber gesehen: Experimental Photo Festival. Im Juli. Schade, dachte ich, dass wir dann nicht mehr in Barcelona sind: Das hätte ich gern gesehen.

Wieder zu Hause, ging ich auf die Website des Festivals. Und eine neue Welt tat sich mir auf: Ich hatte damals zwar schon seit Jahren viele Lochkameras gebaut, ein Cyanotypie-Strandabfall-Projekt angefangen, Photogramme, Solargrafien (die haben es sogar in die Lokalzeitung geschafft) und ein paar Anthotypien gemacht – aber da gab es noch so viel mehr! Und Theorie dazu, und Geschichte! Und ganz viele Menschen, die auch solche Sachen machen und vor allem: Die ihr Wissen teilen! Ich habe youtube-Videos geschaut, gelesen, dann ausprobiert. Und mich für online-Kurse eingeschrieben. Und ich bin immer tiefer eingetaucht ins Experimentieren.

Diesen Sommer nun war ich wieder in Barcelona. Endlich live am Festival dabeisein! Fünf Tage lang Workshops besuchen, Vorträge hören, Vernissagen besuchen, Bilder anschauen und fachsimpeln, Menschen kennenlernen, die auch solche Sachen machen, sich inspirieren lassen. Es war grossartig.

Vier Workshops habe ich besucht, nicht alle mit der Intention, direkt etwas für meine Praxis zu lernen. Ich wollte schon Neues lernen, das ich anwenden möchte – Wassergramme zum Beispiel – aber auch Techniken ausprobieren, die ich selber sicher nicht machen möchte, Künstler:innen zuhören, die technisch Ähnliches machen wie ich aber mit einer anderen Bildsprache arbeiten.

Ein paar Eindrücke:

Sehr grossen Spass haben die zwei Kurzworkshops am letzten Tag gemacht:

Mit Justin Quinell ein Fotobuch herstellen aus altem Toastbrot: Antothypie auf Toastbrot, gebunden mit Spaghetti.

Cyanotypie-Gruppenbild im Massstab 1:1

Lumenprint-Tagebuch: Frösche leben gefährlich

Unser Dorf wächst – an den Rändern sind neue Häuser entstanden. Und mit den Häusern kamen Menschen und mit den Menschen kamen Autos. Grosse, schwere Autos.

Vor den Menschen waren Frösche, Kröten, Unken da. Sie überqueren die Strasse, auf denen die Menschen in ihren Autos zu ihren Häusern fahren.

Überfahrener Frosch. Lumenprint auf altem Fortebrom-Papier

Lumenprint-Tagebuch: Aufdringliche Pflanzen

Es tut mir immer ein kleines bisschen weh, invasive Neophyten auszureissen. Sie können ja nichts dafür, dass sie hier nicht hinpassen und das Gleichgewicht stören. Ich fühle mich jeweils wie eine schlechte Gastgeberin.

Im Kanton Glarus gibt es 14 invasive Pflanzenarten, die als so problematisch gelten, dass sie offiziell bekämpft werden. Im verlassenen Garten vis-à-vis wächst eine davon büschelweise: Die kanadische Goldrute.

Das hier sind einige davon:

Kanadische Goldruten, Cyano-Phyto-Lumen auf uraltem Kodak-Papier
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