Nicht jedes Experiment gelingt

Letzte Woche hat ein Gewitter ein paar Äste eines Trompetenbaums gepflückt.

Ich habe einen davon nach Hause genommen um auszuprobieren, ob sich die Blätter für Chlorotypie eignen, also für einen Druck auf Papier durch stellenweises ausbleichen des Chlorophylls.

Die Blätter sind sehr gross und haben eine kompakte Form. Es sollte nicht allzu schwierig sein, darauf ein Bild gut zu plazieren.

Ich habe verschiede Ansätze getestet: Ein auf Folie gedrucktes Foto (siehe Bild rechts), eine Blütendolde, eine Blütendolde auf ein mit Cyanotypie-Lösung vorbehandeltem Blatt. Leider hat nichts davon ein brauchbares Resultat hervorgebracht.

Auch mit dem besten Willen und viel Anstrengung kann man hier nicht erkennen, was das Bild darstellen soll (eine Rückenansicht der Ganymed-Adler-Skulptur am Bürkliplatz in Zürich). Ich denke, die Blätter sind zu weich und haben einen zu hohen Wasseranteil – sie ziehen sich beim Trocken sehr rasch sehr stark zusammen. Nach dem nächsten Gewitter versuche ich es vielleicht noch einmal, mit einem Blatt, das ich zuerst presse, bis es fast trocken und ganz flach ist.

Auszuschliessen ist die Hypothese, es könnte an der etwas milchigen Folie gelegen haben, die ich für die Vorlage verwendet habe. Ich habe dieselbe Vorlage benutzt, um auf Efeu zu drucken – dass Efeublätter gut geeignet sind, weiss ich schon -, und das hat funktioniert. So wäre es gedacht gewesen.

Und hier noch das Originalfoto: Ganymed mit Adler, von hinten.

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